Pari traf ich erstmalig im September 2002 bei einem Pferdehändler, wo er bereits seit zwei Jahren auf einen Käufer wartete. Mein geschätzter Freund Friedrich Dreyer, Züchter von Hannoveraner Pferde, begleitete mich, um mir zur Seite zu stehen. Während ich nun mit dem wunderschönen Pari liebäugelte, holte er mich auf den Boden der Tatsachen. Er sprach: "Wenn Du den kaufst, tust Du mir leid. Mit dem wirst Du keinen Blumentopf gewinnen!" Tja, was soll ich sagen ... Pari hatte einen eiligen, kurzen, untaktmäßigen Schritt und neigte auch im Trab zu Unregelmäßigkeiten im Gang. Der Galopp war gut. Er koppte, wirkte insgesamt hysterisch und litt unter Kissing Spines. Dennoch: Insgesamt brauchte er rund fünf Minuten, sich fest in meinem Herzen zu installieren.
Da wohnt er bis heute.
Pari ist super speziell und unbeschreiblich kompliziert, gleichzeitig unfassbar lieb.
Sein Rücken ist gestärkt, seine Gangunregelmäßigkeiten verschwunden. Nur das Koppen ist geblieben.
Selbst heute noch ist Pari das mit einem riesigen Abstand guckigste Pferd, das ich kenne. Allerdings würde jemand, der uns beim Reiten zusieht, das vermutlich nicht bemerken, da Pari sich doch mittlerweile genügend an mir orientieren kann. Zumindest meistens ;-)
Seine Wertnoten im Schritt sind von 3 auf 6, manchmal 7 gestiegen – mit einigen Ausrutschern in alte Muster, wenn er sich doch zu sehr fürchtet. Sein Trab ist meistens in der 7-er Wertung und sein Galopp war schon einmal eine 9 wert. Er hat – für manchen unerwartet – noch alles gelernt; ich freue mich, dass Pari und ich uns trotz unserer wenigen Turnierstarts bis Grand Prix platzieren konnten.
2010 hatte Pari vier Turniere und konnte sich im Grand Prix und Grand Prix Special platzieren.
2011 verletzungsbedingter Ausfall
2012 Platzierungen bis Kurz-Grand Prix
2013 hatten wir wieder Verletzungspech und einen etwa 10-wöchigen Ausfall. Sein erster Start danach war entsprechend, aber schon beim zweiten hatte er einen Notenbogen von rund 65,5%. Ja, er ist hart, mein kleiner Russe!
Später im Jahr holte er vordere Platzierungen in Intermediaire II und Kurz-GP
2014 Platzierungen im Kurz-GP
Pari ist maßgeblich daran beteiligt, dass mir das Goldene Reitabzeichen verliehen und ich in die Leistungsklasse D1 eingestuft wurde.
Seit 2015 wird Pari zwar nicht mehr auf Turnieren vorgestellt, ist aber mit seinen über 20 Jahren fit und überwach wie eh und je. Es ist jeden Tag eine Freude, mit diesem lieben Kerl zusammenzusein.
2019 wurde Pari bei einem tragischen Autounfall aus dem Leben gerissen. Mit Worten kann ich nicht beschreiben, was das für seine Familie bedeutet. Pari ist das Pferd für mich. Wie gesagt: Er wohnt in meinem Herzen.
E Avanti lernte ich auf einer sogenannten Billig-Auktion kennen. Er war zu der Zeit vier Jahre alt, hatte eine Stacheldraht-Narbe am rechten Sprunggelenk und einen leichten Ton. Es gab eine klinische Untersuchung, die ansonsten ohne besonderen Befund war.
Der rote Fuchs mit dem harmonischen Körper und der Riesenbirne hatte insgesamt ansprechende Grundgangarten. Die Rittigkeit ließ zu wünschen übrig.
Niemand bot auf ihn – außer mir. So erhielt ich für 1.300 Euro plus Auktionsgebühren ein super Pferd.
E Avanti wurde schnell mein „Kleiner Bruder“, weil er auf mich wirkte wie ein Hunde-Mensch-Mix im Pferdekostüm. Bruder war auf sehr angenehme Weise unkompliziert, cool, lieb, eifrig und verspielt. Im Gelände zeigte er sich unerschrocken wie kein Zweiter. Alles, was wir zusammen machten, war einfach schön.
Irgendwann fing er vorne an zu lahmen. Eine Chip-OP behob das Problem.
Als Bruder achtjährig war, erkrankten meine anderen beide Pferde, Pari und Waikato. Die Tierarztkosten sprengten in einem nicht mehr händelbaren Maß meine Möglichleiten. So musste ich mich von dem einzig gesunden Pferd, das ich hatte, trennen: E Avanti. Es war schlimm. Und unumgänglich.
Mit 17 Jahren dann sollte E Avanti erneut sein Zuhause verlieren.
So kam er zu mir zurück, was mich unfassbar froh macht.
Wenn wir etwas zusammen unternehmen, könnte ich vor Stolz auf seine Fertigkeiten platzen. Mit seinen mittlerweile 20 Jahren ist er eifrig wie eh und je und einfach ein großer, roter, wahrer Freund. Danke, Bruder, dass Du wieder da bist!
Waikato kam fünfeinhalbjährig zu mir. Ich übernahm ihn von seinem Züchter, der ihn bereits bis zur Klasse L hatte ausbilden lassen. Mein Begleiter beim Probereiten war damals wieder Friedrich Dreyer, sein Rat ähnlich motivierend wie damals bei Pari: "Der ist schockig, den kannst Du nicht kaufen!" Ja, Waiki ist schockig. Aber wenn es gelingt, seine überströmende Energie in die richtigen Bahnen zu lenken, rockt Waikator den Ring! Es ist toll, mit so einem Pferd zusammensein zu dürfen (immer in der Hoffnung, in einem unachtsamen Moment nicht runter zu fallen ...)!
Im Alter von sieben Jahren ist Waikato schwer gestürzt. Bei seiner Spezialität – Steigen, Drehen, Wegrennen – rutschte er aus und zertrümmerte sich den rechten Sitzbeinhöcker. Rücken, Hals und linkes Hinterbein nehmen ebenfalls erheblichen Schaden.
Nachdem er irgendwie wieder laufen konnte, verbrachte Waikidaik über ein Jahr Waikato auf der 24-Stunden-Wiese mit tollen Kumpels und verschiedenen Hütten, immer war jemand da, es gab Wohlfühlportionen Kraftfutter jeden Tag, Gras oder Heu ad libitum sowieso. Dennoch: Der irre Fuchs konnte sich nicht an diese Situation gewöhnen. So nahm ich ihn wieder ins Training ...
Unser Training nach dem langen, verletzungsbedingten Ausfall gestaltete ich auf eine Art, dass der Ehrgeiz des Pferdes befriedigt, es jedoch nicht überfordert wurde. Jedes Detail richtete ich ganz speziell auf die durch seinen Sturz verursachten chronischen Veränderungen aus.
Katos körperlichen Schwierigkeiten in Kombination mit seiner psychischen – nun – Besonderheit machen den Umgang mit ihm nicht unbedingt unproblematisch, aber da er ja etwas leisten möchte, gab es die Chance der weiterführenden Ausbildung.
Dass Waikannso noch Top-Sportler werden konnte, hätte allerdings selbst ich nicht gedacht, und ich glaube wirklich immer an den anderen, bis das Gegenteil unerschütterlich feststeht.
2012 konnte sich Waikato mehrfach im Grand Prix platzieren.
2013 hat er Grand Prix gewonnen und wurde mehrfach platziert, so auch im Grand Prix Special.
2014 wurde er zum Saisonauftakt Dritter im GP und Zweiter im GPS.
Waikato ist maßgeblich daran beteiligt, dass mir in diesem Jahr das Goldene Reitabzeichen verliehen und ich in die Leistungsklasse D1 eingestuft wurde – was bin ich stolz auf mein KampfPferd!
2015 und 2016 Turnierpause
2017 Bestätigung der internationalen Norm im Grand Prix, Starterlaubnis für eine Weltcup-Qualifikation. Leider, leider konnte er an dem Turnier nicht teilnehmen, weil sich der Kamikaze-Fuchs auf dem Transport dorthin verletzt hat. Nichts Ernstes diesmal, aber eben ein Ausschlusskriterium für den Tag ...
Waikato zeigt sich auch heute – 21-jährig – noch gerne und macht deshalb bei Offenen Trainings und bei Shows und Seminaren mit. Also: Es bleibt spannend!
Der Don kam zu mir im November 2011 als liebes, eher phlegmatisches, 6-jähriges Pferd. Er war insgesamt recht unerschrocken und vertrug sich mit jedem anderen Pferd auf dem Paddock oder der Weide; allerdings hatte er Panik vor anderen gerittenen Pferden. Seine Panik zeigte er in dem unbedingten Bestreben, ausweichen zu wollen, egal wie – und sei es durch die Wand! In seiner verzweifelten Flucht galoppierte er auch schon einmal seitlich an der Bande hoch, was mir den kalten Schweiß auf die Stirn trieb. Glücklicherweise ist bei diesen Aktionen nie etwas Schlimmes passiert.
Wie ich irgendwann erfahren habe, war mein schöner Dunkelfuchs vor seiner Zeit bei mir das eine oder andere Mal nach einem Kauf wieder an den Verkäufer zurückgegeben worden. Auch scheiterten Versuche, ihn turniermäßig vorzustellen (Ausbildungsstand Dressurpferde A) daran, dass Don auf dem Vorbereitungsplatz schlicht nicht zu halten war. Glück für mich, so landete Herr Donnersmarck schließlich bei mir.
Im normalen Alltag war das Dönnchen ziemlich triebig, kröpfte sich mit weit aufgerissenem Maul und falschem Knick auf und war extrem schief. Diese Schiefe mit deutlich unterschiedlicher Bemuskelung besonders der Kruppe und klemmendem, nach rechts verdrehten Schweif in Kombination mit seiner Panik vor gerittenen Pferden, seiner jedoch ansonsten unkomplizierten und unerschrockenen Art lässt auf einen ernsten Vorfall schließen, den es einmal beim Reiten gegeben haben könnte. Vielleicht ist er mit einem anderen Pferd zusammengestoßen oder von einem getreten worden oder so etwas.
Mit viel Geduld und jeder Menge Basistraining ist Donpopon ihm nicht gut bekannten Pferden gegenüber beim Reiten immer noch etwas skeptisch, aber gut händelbar.
Insgesamt ist Herr Donnersmarck ein echter Freund, der sich gerne anstrengt und für seine Freunde in die Bresche springt.
Leider ist er drei Jahre lang wegen einer Gangunregelmäßigkeit ausgefallen, ohne dass auch aufwendigste diagnostische Verfahren in verschiedenen Tierkliniken den Grund hierfür hätten erklären können. Ein über so lange Zeit nicht erkannter Stellungsfehler vom Schmied war der Auslöser für Dons Problem. Ein Schmiedewechsel brachte DonDeDon zurück ins Training.
Das Lieblingshobby unseres Dressurstrebers ist das freie Spielen. Hier brummelt er in Erwartung der totalen Anerkennung seiner so sehr besonderen Kunst bereits während der Lektion, was mich jedesmal unfassbar glücklich macht! Mit Don lacht mein Herz!
Johnny lernte ich im Winter 2013 – siebenjährig – kennen. Fast ein Jahr zuvor, im Mai 2012, wurde er zuletzt turniermäßi eingesetzt; er ging damals eine Dressurpferde M und hat sie trotz eines Wechselfehlers mit 7,5 gewonnen. Bei unserem Kennenlernen zeigte sich der große Rappe sehr triebig und übermäßig nachgiebig im Genick: Er machte sich eng, mit einem ausgeprägten falschen Knick.
Über die Zeit entspannte John sich sowohl körperlich als auch psychisch, seine Grundgangarten entwickelten sich, spielerisch fand er zur Leistung.
2016 ging es für Johnny und mich erstmalig zum Turnier.
Mittlerweile beherrschte er das schwere Programm und gewann beinahe seine erste S-Dressur. Allerdings wurde diese, wie fälschlicherweise von mir angenommen, nicht vorgelesen, sondern war auswendig zu reiten. Somit fehlte Johnny eine zuverlässige und vor allem konzentrierte Reiterin, die im aufmerksamen Dialog zu ihrem geliebten Pferd steht. Diese befasste sich allerdings vielmehr mit dem Erraten des richtigen Weges, sodass das arme
Tier niemanden hatte, der ihm sagte, wo‘s langgeht. Nach lediglich einmaligen Verreitens wurde der schöne JohnnyJohnny in dieser Prüfung "nur" Dritter.
Mittlerweile ist er bei unseren wenigen Starts fast immer platziert. Er ist einfach ein super Teamplayer! Auch auf Shows und Messen – wie im August 2017 vor rund sechstausend Zuschauern im Aachener Dressurstadion – ist er meine „sichere Bank“. Johnny vermittelt stets den Eindruck, als liebe er die Action, als liebe er es, sich zu präsentieren. Er ist ja so schon nicht der Kleinste, beiVorführungen aber wächst er noch über sich hinaus.
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